Bericht von Willy Renfer: Erinnerungen an eine wunderschöne Zeit
Bei der Balair durften wir uns immer wieder an den schönsten Orten dieser Welt aufhalten: Afrika, Ferner Osten, Nord- und Südamerika, Karibik usw.
Bei der Balair durften wir uns immer wieder an den schönsten Orten dieser Welt aufhalten: Afrika, Ferner Osten, Nord- und Südamerika, Karibik usw.
Am 12.9.1964, gerade mal ein halbes Jahr nach ihrer Auslieferung, Verunfallte die noch neue Balair Fokker F27, HB-AAI, in Malaga und wurde schwer beschädigt – „beyond economical repair“ – wie man so schön sagt.
Werner Soltermann
Wegen eines Defektes am Fahrgestell musste eine Vickers Viking der Balair am 3.
September 1960 auf dem Flughafen Basel-Mulhouse notlanden. Dank der bravourösen
Leistung der Besatzung blieben alle Personen an Bord unverletzt – und die Viking flog
kurz darauf wieder.
Robert Appel
Am 16. Juni 1989 fand die Balair-Aktionärsversammlung (GV) erstmals im Hangar der Balair Basel statt. Normalerweise wäre das nichts Besonders gewesen, jedoch an diesem Datum schon! Denn zum einen wurde ich beauftragt, die Logistik dieser Versammlung zu organisieren, und zwar von A-Z, zum anderen fand an diesem Tag der erste DC10-Flug ZRH-BSL-EWR (Newark/New York) statt, und dieses Ereignis musste gebührend in den Anlass integriert werden. Drittens mussten wir dafür für die Sitzplatz-Zuteilung das DCS (Departure Control System) in Betrieb nehmen. Und viertens hatte mein kleiner Sohn an diesem Tag seinen ersten Geburtstag – aber das hat damit natürlich nichts zu tun.
Wer war Rupert Vogel (auf dem Bild links)? Über ihn gibts viele Legenden. Und zwar lustige Legenden!
Heute sind wir es gewohnt, dass an allen Rücklehnen der Vordersitze – zumindest der Mittel- und Langstreckenflugzeuge – Bildschirme prangen. Ein Grossangebot an Filmen, jederzeit individuell abspielbar, Dutzende von Musikkanälen, Fluginformationen, onboard Kameras etc.
Das war aber nicht immer so! Bei der Balair war es im 1979 das Flagschiff, die McDonnell-Douglas DC10/30 HB-IHK, welches als erstes Flugzeug der Flotte über ein „Bordkino“ verfügte. (Über unsere ersten Erfahrungen mit dem Bordkino gibt es einen kleinen Bericht unter Short Stories (balair-friends.ch).)
Siehe Einleitung / Beschreibung auf Seite Humanitäre Einsätze (balair-friends.ch)
25. Dez 1988, Flug mit MD83 HB-INW BSL-IST-EVN (Capt Charles Sagne, F/O Marc Lüthy, F/A André Schmied, G/E Heinz Zürcher). Dabei war auch ein Techniker des Kantonsspitals Basel und ein Reporter von Radio Basilisk. Der Flug endete zunächst in Istanbul, weil ERW wegen Wetters geschlossen war.
Kurt Stoll (war vor seinem Eintritt in die Balair Stationsleiter der Swissair in Lagos/Nigeria – kannte die Hadj-Ops also von zwei Seiten sehr gut)
Die Swissair Bordküche hatte die großartige Idee, man könnte doch die Hadj-Flüge mit Essen aus dem Nigeria Airways Catering bestücken, anstatt mit viel Aufwand die Mahlzeiten aus der Schweiz zu liefern.
Die Fracht-Operationen unserer HB-IDU ist ein grosses Kapitel für sich. Da gibts viele Geschichten, aber auch viele Mythen…
Robert Appel: Im Frühling 1973 erhielt die Balair einen Transportauftrag für die DC6 A/B HB-IBS: 13,5 Tonnen Feuerwehr-Wasserpumpen Marke Magrus-Deutz von Basel nach Cairo. Das ergab damals eine rund 6-stündige Blockzeit pro Leg; Nightstop in CAI war also angesagt. Ich wurde für diese Rotation als Loadmaster eingesetzt, der in CAI den Auslad kontrollieren und für den Rückflug das Loadsheet machen musste. Plus natürlich den Catering-Service für das Cockpit.
Hinflug, Auslad und Nightstop verliefen völlig reibungslos. Der Rückflug im Prinzip auch, ausser dass eine Ölleitung von Motor 2 leckte und der Motor solange laufen gelassen werden konnte, bis das Öl-Niveau die kritische Grenze erreichte. Dessen folgender Shutdown überraschte mich im Schlaf, und ich bin, glaube ich, seither nie mehr so schnell aus einem Sitz aufgestanden… Nach der Landung in Basel konnten wir das Resultat besichtigen: der ganze linke Hinterrumpf war schwarz bekleckert vom austretenden Motorenöl…
Weswegen ich diesen Bericht aber schreibe, hat einen anderen Grund: Im Herbst des gleichen Jahres fand der Yom Kuppur-Krieg statt. Anders als beim 6-Tagekrieg brachte dieser die Israeli in stärkere Bedrängnis, unter anderem weil die Ägypter via Suez-Kanal auf die Sinai-Halbinsel einmarschieren konnten. Den Erdwall auf der israelischen Seite schwemmten sie nämlich mit starken Feuerwehr-Spritzen weg und konnten so den Truppen, durch die so entstandenen Lücken im Wall den Sinai einzunehmen.
Als ich davon hörte, kratzte ich mir den Kopf: Was hatten wir ein paar Monate zuvor nach Cairo geflogen? Feuerwehr-Pumpen!