Der alte Flughafen Bâle-Mulhouse auf französischem Gebiet wurde im Jahre 1949 in aller Eile gebaut und eröffnet. Die provisorischen Flughafen-Anlagen bestanden aus Holzbaracken, teilweise noch aus französischen Kriegsbeständen. Dieses Barackendörfli strömte seinen ganz eigenen Charme aus! Die ganze Infrastruktur war lediglich auf ein paar Tausend Passagiere pro Jahr ausgerichtet, und die Räumlichkeiten rochen herrlich nach sonnengegerbtem Holz und, sehr typisch für jene Zeit, auch nach Umdruckflüssigkeit. Je nachdem aber auch nach ihren feuchten, angefaulten Holzböden. Die Räume waren also vollklimatisiert: im Winter kalt und im Sommer warm bis sehr heiss. Eine adäquate Sommerbekleidung verboten die damaligen Tenuevorschriften allerdings, zumindest den Herren. Das Passagierterminal, ebenfalls hölzern, wies die Innenmasse einer mittelgrossen Beiz auf, 3-4 Check-In Schalter, eine Theke, auf welchem das angekommene Gepäck zur Mitnahme aufgelegt wurde. Aus einem kleinen Gate wurden die Passagiere zu Fuss zum Flugzeug geführt, allerdings erst, nachdem die Passage dorthin für die traversierenden Zuschauer kurzzeitig gesperrt worden war. Später wurden die Fusswege dann mit einer kleinen Zuschauer-Unterführung entwirrt. Diese führte direkt ins Spotter-Paradies: eine gemütliche Gartenanlage auf knirschendem Kies mit langen Holztischen und -Bänken für Selbstbedienung am Kiosk, sowie einem Pavilliönchen, in welchem die Motorfluggruppe Rundflüge verkaufte. Und natürlich in Spuckdistanz eine grandiose Aussicht zu den imposanten Kolbenschüttlern der damaligen Zeit. Der Geruch von verbranntem Motorenöl vermischte sich mit akustischen Erlebnissen, wenn die Maschinen ihre grossen Sternmotoren qualmend zu Leben erweckten und blubbernd und polternd zum Start „täxelten“. Diese Aufnahmen zeigen die Gesamtübersicht über den Flughafen sowie Detailaufnahmen im alten Abfertigungsgebäude.
Die Balair „wohnte“ seit Anbeginn im hinteren Teil des Flughafens, in einer langezogenen Baracke, von welcher leider keine Aufnahme mehr verfügbar ist. Später kamen noch einige Büros gegenüber dazu, darunter das berühmte und gefürchtete „White House“, das Revier des legendären Henry Moser. Die folgenden Bilder zeigen Teile dieser Anlage.
Die Mietkosten für diese Büros müssen sehr tief gewesen sein – wogegen ein Teil der eingesparten Kosten wohl durch die Heizkosten wieder kompensiert wurden. Nach dem Zusammenschluss mit der CTA im Jahre 1992 wurde die gesamte Administration, Verkauf, Ops, Buchhaltung etc., nach Genf verlegt. Die alten Baracken wurden weitervermietet und ende der 10-er Jahre abgerissen. Damit endete auch ein wichtiger Teil der Balair-Geschichte!