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Eine Balair-B747?

Marcel Tschudin: Für einen einzigen Tag setzte die Balair eine Boeing 747-200 „Jumbo“ ein, genauer: einen Jumbo der Swissair.

Für einen Presse- und Aktionärsflug nach Venedig im Jahre 1975 mussten wir aufgrund der hohen Passagierzahl einen Swissair-Jumbo subchartern. Bei der Vorbereitung dieses Fluges kam mir die Idee, diese Maschine für den einen Tag mit einer Balair-Anschrift zu versehen.

Die Swissair-Technik war nicht nur begeistert von dieser Idee, sondern konnte das auch machen: In der Nacht vor diesem Flug wurde in der Swissair-Werft unter strengster Geheimhaltung auf der linken Rumpfseite die Anschrift „SWISS“ mit „BAL“ mit einer Folie überklebt, sodass dort nun stolz der Schriftzug „BALAIR“ prangte. Sogar das Zürich-Wappen war diskret abgedeckt worden…

Bei Tagesanbruch wurde die Maschine nach Basel überflogen und präsentierte sich dort mit der neuen Anschrift – niemand war vorher eingeweiht worden. Umso grösser war die Verblüffung der Anwesenden: Die Passagiere staunten nicht schlecht, die Flughafen-Angestellten hatten ihre Freude daran und der Big Boss, Henry Moser, geriet in helle Begeisterung.

An diese Begeisterung erinnerte er sich allerdings nicht mehr, als die Rechnung der Swissair-Technik auf den Tisch flatterte: CHF 10’000! Ich musste antraben, und es war kein angenehmes Gespräch…

Ich konnte mit den Verantwortlichen der Swissair dann nachträglich einen Kompromiss einhandeln, womit die Sache dann wieder vom Tisch war. Diesen Gag war die Sache aber allemal wert!

Eine Antwort auf „Eine Balair-B747?“

Damals lautete das Motto noch „machen“, heute gilt leider nur noch „verhindern“. Da kann kein Spirit mehr entstehen.
Marcel, dr Hammer, merci vill mol.

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